Kreisverband Kassel

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Brüder-Grimm-Platz: BUND fordert mehr Aufenthaltsqualität, weniger Verkehr

16. Juni 2021

Die geplante Umgestaltung des Brüder-Grimm-Platzes in Kassel wurde bisher im Wesentlichen unter gestalterischen Aspekten diskutiert. Aus Umweltsicht spielt jedoch die Regelung des Verkehrs und die stadtklimatischen Aspekte die entscheidende Rolle. Der BUND hat seine Stellungnahme zu den Plänen an den Magistrat und die Fraktionen der Stadt Kassel gesandt.

Detail

© Illustration ClubL94

Stellungnahme zur Siegerentwurf Brüder-Grimm Platz

1. Der Gewinner-Entwurf lebt von der Nutzung des Platzes durch Menschen, als Stadtplatz, als Märchenplatz. Dies kann nur gelingen, wenn das Verkehrskonzept auch umgesetzt wird:

Verbannung sämtlicher Pkw-Stellplätze (ausgenommen vor Murhardsche Bibliothek, dort aber Handicap- und Fahrradstellplätze) aus der als Fußgängerzone dargestellten Bereich und Sicherstellung der Kfz-Freiheit durch Schranken oder versenkbare Poller (nur für Lieferverkehr öffnen).

Auch wenn die neue Tramhaltestelle „Humboldtstraße“ nicht Teil des Brüder-Grimm-Platzes ist, sollte deren Herstellung gewährleistet werden. 

Ergänzend zum Entwurf soll eine Fahrbahnverengung auf je eine Fahrspur bis zur Einmündung Friedrichstraße erfolgen.

Das geplante grüne Gleisbett wird von vielen Querungen durchschnitten. Es sollte zugunsten einer gemeinsamen Fahrspur von Tram und Autoverkehr aufgegeben werden. So würde Platz für einen Radstreifen (ca. 2,50 m) entstehen und den gefährlichen Verkehrsmix in der neuen Fußgängerzone vermeiden.

2. Zur Erhöhung der Aufenthalts Qualität und der Lärmreduktion ist die Willhelmshöher-Allee in die Fußgängerzone mit einzubeziehen oder alternativ als verkehrsberuhigter Bereich auszuweisen.

3. Die gepflasterte Fläche des Platzes ist viel zu groß. Dies ist mit der Lage in einem Überhitzungsbereich nicht vereinbar. Deshalb ist eine Vergrößerung des Radius des geplanten Baumrundes um etwa 2-3 m (bisherige Parkplätze) vorzusehen. Um auch in den Randbereichen eine Verschattung zu bekommen, ist vor dem Tapetenmuseum und vor der ehemaligen Tapetenfabrik jeweils eine Reihe mit Laubbäumen anzupflanzen.

4. Zum Schutz von Insekten und aus Energiespar-Gründen ist die Beleuchtung des Platzes sparsam und insektenfreundlich  auszuführen.

5. Die vorhandenen Bäume müssen erhalten bleiben.

6. Die Kiefer wird bisher als Stadtbaum nicht eingesetzt. Vor einer Bepflanzung ist daher zu prüfen, ob die Kiefer mit Standort, Schadstoffen und Kleinklima zurecht kommt.

7. Wir bitten zu prüfen, ob der Platz mit einer entsprechenden Bepflanzung nicht auch eine Funktion zu Erhöhung der biologischen Vielfalt übernehmen könnte.

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