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In der Stellungnahme zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Neubau Sparkasse“ kritisiert der BUND Kassel, dass die Planung nicht die im August und September 2019 gefassten Beschlüsse der Kasseler Stadtverordneten Versammlung zur Klimaneutralität bis 2030 berücksichtigt. Der Verweis auf das Klimaschutzkonzept der Stadt Kassel aus dem Jahr 2012 reiche nicht aus, da dieses weit hinter den 2019 gefassten Beschlüssen zurücksteht.
Dies mache sich an fehlenden Festsetzungen zum CO2 neutralen Betrieb des Gebäudes bemerkbar.
Außerdem widerspricht die Planung nach Ansicht des BUND den Zielen des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) der Stadt Kassel. Dort ist eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs (MIV) von 43% (2008) auf den Zielwert 31-38% (2030) vorgesehen. Eine Reduktion des MIV kann jedoch nicht erreicht werden, wenn die Nutzung des MIV gefördert wird. Die Bereitstellung von Pkw-Stellplätzen im Sparkassengebäude stellt eine Förderung des MIV dar.
Zur Verringerung negativer Auswirkungen des Klimawandels wären neben der eingeplanten Dachbegrünung weit mehr Maßnahmen erforderlich und machbar. Der Umweltverband nennt beispielsweise umfangreiche Fassadenbegrünungen.
Folglich fällt das Fazit des BUND ernüchternd aus: „Wenn die Stadt Kassel noch nicht einmal bei neuen Planungen und Neubauten den Klimaschutz im erforderlichen Maß berücksichtigt, fällt es schwer, die Ernsthaftigkeit der gefassten Beschlüsse anzunehmen“, sagt Stefan Bitsch vom BUND-Kassel.