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BUND KV Kassel fordert Ablehnung des überarbeiteten Bebauungsplans „Nordshausen Nord“

25. Juni 2025

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Quelle: Bilder©2025 Airbus,GeoBasis-DE/BKG, Maxar Technologies, Kartendaten©2025 GeoBais-DE/BKG (©2009)

Kassel, 25. Juni 2025

BUND: Klimaschutz ernst nehmen – Flächenverbrauch stoppen!

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (KV BUND Kassel) kritisiert den überarbeiteten Bebauungsplan für das Neubaugebiet „Nordshausen Nord“ – ehemals „Dönche Süd“ – scharf und fordert dessen Ablehnung. Trotz jahrzehntelanger Diskussion und neuer Bezeichnung komme das Vorhaben weiterhin als „klassisches Neubaugebiet im Grünen“ daher – ohne Berücksichtigung moderner Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsanforderungen.

„Der Planung fehlt die schlüssige Ableitung, warum es eine solche Bebauung am Rand der Dönche braucht. Die Sozialquote für ein Neubaugebiet wird ebenso wenig eingehalten wie die Mindest-Bebauungsdichte. Auch leistet der Bau von Einfamilienhäusern keinen Beitrag zur Lösung der Wohnungsnot, sagt Stefan Bitsch vom BUND Kassel.

„Statt endlich echte Lösungen für den Klimaschutz in der Stadtentwicklung umzusetzen, wird hier wider besseres Wissen weiter Fläche versiegelt und fruchtbarer Boden zerstört“, sagt der Umweltschützer. Dabei liege der Fokus moderner Stadtentwicklung längst woanders: „Energetische Sanierung des Gebäudebestands, nachhaltige Wärmeversorgung, mehr Lebensqualität im Bestand – vor allem für einkommensschwächere Menschen – sowie mehr Bäume, fußläufig erreichbare Infrastruktur und eine gerechtere Straßenraumaufteilung zugunsten des Umweltverbunds – das sind die Herausforderungen, denen sich Kassel stellen muss.“

Der BUND kritisiert zudem, dass trotz des geltenden Klimabeschlusses der Stadtverordnetenversammlung keine CO₂-Bilanzierung für das Baugebiet vorgelegt wurde. Auch Maßnahmen zur Emissionsvermeidung oder -kompensation fehlen vollständig. „Nicht einmal die Festsetzung auf Plusenergiehäuser oder eine zentrale, effiziente CO2 neutrale Wärmeversorgung ist vorgesehen“, so Bitsch.

Besonders kritisch sieht der BUND die Prioritätensetzung: „Mit dem Baugebiet werden erhebliche personelle und finanzielle Kapazitäten auf eine kleine, finanziell gut gestellte Bevölkerungsgruppe gelenkt, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllen will – auf Kosten dringend notwendiger Investitionen in den Bestand“, warnt Bitsch. Dabei werde ignoriert, dass bereits ein großer Bestand an Einfamilienhäusern zur Verfügung steht.

Der BUND fordert deshalb:

  • Ablehnung des aktuellen Bebauungsplans
  • Vor Weiterverfolgung:
    Mobilisierung des Wohnungsleerstands (Quote 4%)
    Fokus auf sozialen, mehrgeschossigen Wohnungsbau in städtischer Trägerschaft
  • Konsequente Umsetzung der Klimabeschlüsse
  • Verbindliche Regenwassernutzung
  • Keine weitere Flächenversiegelung ohne CO₂-Bilanzierung und Kompensationsmaßnahmen

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