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Der BUND lehnt die Planung der Eissporthalle ab. Sie ist grob nachteilig aus klimatischen Gründen für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Stadtbevölkerung, für die nicht ausgleichbaren wertvollen Naturbestände in der Fulda-Aue und für den Breitensport. Darüber hinaus steht sie auch im Widerspruch zu den Klimaschutzzielen der Stadt Kassel, da für die Eissporthallennutzer 106 zusätzliche Parkplätze vorgesehen sind.
Die Baufläche der geplanten Eissporthalle liegt mitten in der Luftleitbahn, die die Innenstadt mit Frischluft versorgt. Der Landschaftsplan des Zweckverbands Raum Kassel fordert deshalb, die „stadtklimatisch bedeutsamste Ventilationsbahn“ offen zu halten. Es bedürfe dort der Milderung und Vermeidung von Barrierewirkungen. Ein großvolumiger Baukörper, wie der einer Eissporthalle, steht dazu in einem groben Widerspruch. Der BUND sieht hierin eine Beeinträchtigung der Gesundheit der Bevölkerung.
Für besonders nachteilig und nicht ausgleichbar hält der Umweltverband auch den Verlust an den wertvollen Naturbeständen in der Fulda-Aue, unter anderem 97 Laubbaum-Hochstämme, darunter 16 Beuys-Bäume, 979 qm lineare Baumhecke am Westrand der Sportplätze und 206 qm einer weiteren linearen Baumhecke. Gar nicht geklärt wurden das Vorkommen geschützter Arten und deren Betroffenheit.
Aber auch der Breitensport ist Opfer dieser Planung. Obwohl in Kassel Sportplätze dringend benötigt werden, sollen für die Eissporthalle zwei Sportplätze wegfallen: Erstens ein intakter, Kunstrasenplatz mit Umkleide- und Toilettengebäuden und einer Flutlichtanlage. Und zweitens der benachbarte Naturrasenplatz. Ob und wo Ersatzplätze wieder hergestellt werden sollen ist offen, ebenso die Finanzierung der dafür benötigten 700.000 bis 800.000 Euro.